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Hyposensibilisierungsbehandlung

Die Hyposensibilisierungsbehandlung ist im Kindes- und Jugendalter aus folgenden Gründen besonders erfolgversprechend:

  • Im Frühstadium einer allergischen Erkrankung sind noch keine chronischen Veränderungen eingetreten, die nicht mehr rückgängig zu machen sind.
  • Das Abwehrsystem ist bei Kindern noch besonders lern-, also auch veränderungsfähig.
  • Die Wirksamkeit der Hyposensibilisierung ist am besten, wenn man nur auf einen und nicht bereits auf eine Vielzahl von Allergieauslösern allergisch reagiert.
  • Eine Hyposensibilisierung hat auch vorbeugende Effekte: Nach einer Hyposensibilisierung entstehen weniger neue Allergien, ein Heuschnupfen geht seltener in ein Asthma bronchiale über.
  • Beide Effekte sind bisher sicher nur für die subcutane Immuntherapie (SCIT) nachgewiesen.

Formen der Hyposensibilisierung


Die am längsten erprobte und am häufigsten angewendete Form der Hyposensibilisierung ist die sogenannte subcutane Immuntherapie (SCIT). Hierbei wird das Allergen, in der Regel monatlich über einen Zeitraum von 3 (gelegentlich auch 5) Jahren, am Oberarm unter die Haut gespritzt.

Bei Kindern ist die Wirksamkeit der SCIT bei Pollenallergie und Hausstaubmilbenallergie sowohl bei allergischem Schnupfen, allergischer Bindehautentzündung als auch Asthma gut belegt. Dasselbe gilt für die Insektengiftallergie. Bei Schimmelpilzallergie und Tierallergie wird nur in Ausnahmefällen hyposensibilisiert.

Sublingualen Immuntherapie (SLIT)


Bei der sublingualen Immuntherapie (SLIT) wird das Allergen in Tropfenform oder als Tablette unter die Zunge gebracht. Bis zum Jahre 2009 konnte für die sublinguale Immunterapie (SLIT) im Kindesalter keine überzeugende Wirksamkeit gezeigt werden. Dies lag offenbar daran, dass zu niedrige Allergendosen verwendet wurden.

Neue Studien konnten die Wirksamkeit der SLIT bei Kindern beim durch eine Gräserpollenallergie ausgelösten Heuschnupfen belegen. Für weitere Allergieauslöser und für die Indikation Asthma steht der Wirksamkeitsnachweis noch aus.

Wann wird eine Hyposensibilisierung durchgeführt und wie erfolgreich ist sie?

  • Ab dem Alter von etwa 5-6 Jahren wird die spezifische Immuntherapie bei allergischem Schnupfen, bei allergischer Bindehautentzündung und bei allergischem Asthma bronchiale eingesetzt, bei Insektengiftallergien auch schon früher.
  • Am häufigsten wird bei Pollenallergie (z.B. Allergie gegen Gräser- oder Birkenpollen) hyposensibilisiert, eine deutliche Symptombesserung ist bei 3 von 4 behandelten Patienten zu erwarten.
  • Bei Insektengiftallergien mit bedrohlichen Symptomen wird diese Behandlung mit sehr gutem Erfolg bei über 9 von 10 behandelten Patienten angewendet.
  • Bei Milbenallergien kann die Hyposensibilisierung durchgeführt werden, wenn die Milbensanierungsmaßnahmen keinen ausreichenden Erfolg gezeigt haben. Hier tritt bei 2 von 3 behandelten Patienten ein guter Therapieeffekt ein.
  • In besonderen Fällen, wenn der betreffende Auslöser überhaupt nicht zu meiden ist (z.B. Pferdestall direkt neben dem Wohnhaus), wird auch bei Tierhaarallergien hyposensibilisiert.
  • Bei Neurodermitis (= atopische Dermatitis) zeigten sich in den bisherigen Studien in Bezug auf die Besserung des Hautbefundes nur mäßige und uneinheitliche Therapieeffekte, sodass eine Hyposensibilisierung für diesen Zweck nicht allgemein empfohlen werden kann. Wenn bei einem Neurodermitiker jedoch gleichzeitig ein Heuschnupfen oder ein allergisches Asthma bronchiale vorliegt, kann zur Therapie der beiden letztgenannten Erkrankungen selbstverständlich hyposensibilisiert werden.

Wie wird die Hyposensibilisierung durchgeführt?


Bei der subcutanen Immuntherapie wird die Allergenlösung anfangs meist wöchentlich, später in der Regel monatlich unter die Haut gespritzt. Bei Pollenallergien kann die spezifische Immuntherapie entweder das ganze Jahr hindurch (ganzjährige Therapie) oder auch nur außerhalb der Pollensaison durchgeführt werden (präsaisonale Therapie). Studienergebnisse weisen darauf hin, dass die ganzjährige Behandlung wirksamer ist. Bei Milben-, Tierhaar- und Insektengiftallergien wird grundsätzlich ganzjährig behandelt. Die Therapiedauer beträgt mindestens drei Jahre. Entscheidend für den Erfolg der Behandlung ist die Gesamtmenge des verabreichten Allergens. Der Langzeiteffekt der SCIT gegen Pollen ist bisher über einen Zeitraum von 12 Jahren belegt.

Bei Insektengiftallergie wird die Hyposensibilisierung meist als Schnellhyposensibilisierung mit rascher Dosissteigerung innerhalb weniger Tage bis zur Erhaltungsdosis begonnen. Dies muss allerdings unter stationären Bedingungen im Krankenhaus geschehen. Die Fortführung der Injektionsbehandlung kann dann ambulant erfolgen.

Bei der sublingualen Immuntherapie wird das Allergen täglich in Tropfenform oder als Tablette unter die Zunge gebracht. Die erste Dosis muss unter Beobachtung in der Arztpraxis verabreicht werden.

Welche unerwünschten Reaktionen können auftreten?


Wie bei jeder anderen Behandlung können auch bei einer Hyposensibilisierung unerwünschte Reaktionen auftreten. Ein allergologisch erfahrener Arzt kann durch die richtige Auswahl und Dosierung des Allergens aber die Nebenwirkungsrate minimieren.

SCIT

  • Leichte örtliche Reaktionen wie geringe Schwellungen an der Einstichstelle sind relativ häufig, jedoch harmlos.
  • Bei starken örtlichen Schwellungen wird die Nachbeobachtungszeit in der Praxis verlängert, eine örtliche Kühlung durchgeführt und ein Antihistaminikum oder evtl. einer Kortisonpräparat verabreicht.
  • In sehr seltenen Fällen (bei weniger als jeder 1000sten Spritze) können Allgemeinreaktionen wie Juckreiz, Hautausschlag, Unwohlsein oder Husten, manchmal auch Atemnot, Herzklopfen oder Schwindel auftreten. Ein ernstzunehmender Kreislaufschock wird noch weitaus seltener und fast ausschließlich im Erwachsenenalter beobachtet; oft handelt es sich dabei um Patienten, die neben ihrer Allergie noch an weiteren Krankheiten leiden. In jedem Fall wird der allergologisch erfahrene und in Notfällen geschulte Arzt sofort die richtige Behandlung einleiten.

SLIT

  • In den ersten Behandlungswochen sind Juckreiz und Missempfindungen in der Mundhöhle, Mundschleimhautschwellungen und Reizungen im Rachen häufig (bei 40 bis 75% der Betroffenen), ebenso wenn Entzündungen im Mund bestehen.
  • Weniger häufig können Magen-Darm-Beschwerden entstehen.
  • Noch seltener als bei der SCIT können Allgemeinreaktionen (siehe oben) auftreten.

Gibt es Gründe, die gegen eine Hyposensibilisierung sprechen?


Eine Hyposensibilisierung sollte nicht durchgeführt werden bei:

  • teil- oder unkontrolliertem Asthma,
  • Immundefekten (= Störungen der Abwehrfunktion),
  • Autoimmunerkrankungen,
  • bösartigen Erkrankungen,
  • Einnahme von Medikamenten die das Immunsystem schwächen,
  • Einnahme von sogenannten Betablockern,
  • Vorliegen einer Schwangerschaft,
  • wenn abzusehen ist, dass die Therapie nicht zuverlässig weitergeführt wird.

Es handelt sich dabei z.T. um relative Kontraindikationen, d.h. bei einer ausgeheilten Tumorerkrankung oder einer gut eingestellten autoimmunen Schilddrüsenentzündung (Hashimoto-Thyreoiditis) kann nach gründlicher Abwägung des einzelnen Falles durchaus eine Behandlung durchgeführt werden.

Was muss bei der Durchführung einer Hyposensibilisierung beachtet werden?

SCIT

  • Nur die regelmäßige Behandlung über mindestens 3 Jahre sichert den Therapieerfolg.
  • Nach der Injektion muss der Patient noch mindestens 30 Minuten zur Nachbeobachtung in der Praxis bleiben. Sollten hierbei oder danach starke Schwellungen oder Allgemeinreaktionen (s.o.) auftreten, wenden Sie sich sofort an Ihren Arzt.
  • Vor jeder Spritze müssen alle Auffälligkeiten (z.B. starke Armschwellung, Allgemeinreaktion, Infekte, Medikamentenänderungen) dem Arzt mitgeteilt werden, da eventuell die Dosis geändert werden muss.
  • Kurz vor und für den Rest des Tages nach der Injektion sollten Verstärkerfaktoren für allergische Reaktionen wie starke körperliche Belastungen, Saunabesuch oder Alkoholgenuss vermieden werden.
  • Die empfohlenen Schutzimpfungen können und sollen auch während der Erhaltungsphase der mindestens 3-jährigen Hyposensibilisierungsbehandlung durchgeführt werden. In der Regel genügt ein Abstand von 1 bis 2 Wochen zwischen Schutzimpfung und Hyposensibilisierungsspritze.

SLIT

  • Nur die regelmäßige, tägliche Verabreichung über mindestens 3 Jahre sichert den Therapieerfolg. Die Abbruchraten sind im alltäglichen Leben außerhalb von Studien bei der SLIT höher als bei der SCIT.
  • Der Arzt muss informiert werden, wenn ungewöhnliche Nebenwirkungen auftreten.
  • Bei Virusinfekten der Atemwege wird die Behandlung evtl. nach Rücksprache mit dem Arzt unterbrochen.
  • Bei akuten Entzündungen der Mund-/Rachenschleimhaut, bei größeren chirurgischen Eingriffen in der Mundhöhle (z.B. Ziehen eines Zahnes), bei akuter Magendarmgrippe oder unkontrolliertem Asthma sollte die Behandlung unterbrochen werden.

Wie ist der Aluminiumgehalt der Hyposensibilisierungen bzw. deren Folgen?


Die von unserer Praxis verwendeten Lösungen enthalten 0,1 mg pro 1 ml Aluminium. Hier finden Sie eine Risikobewertung des Paul-Ehrlich-Institutes.

"Sicherheitsbewertung von Aluminium in Therapieallergenen"

Denken Sie daran: Eine gute Mitarbeit garantiert den besten Erfolg!